Schulkinder erleben interaktiven Vortrag über den Wolf im Klaushäusl

Am Mittwoch, den 18.09., besuchten die Klassen 6a mit Klassenlehrer Alexander Stanka und 6b mit Klassenlehrer Ramon Gutierrez im Rahmen ihres Wandertags das Klaushäusl. Dort nahmen sie an einem spannenden Vortrag über den Wolf teil. Die engagierte Referentin führte die Kinder durch die faszinierende Welt des Wolfs, der nach Deutschland zurückgekehrt ist. Dabei erklärte sie, dass das historische Verbreitungsgebiet des Wolfs durch die menschliche Dominanz stark verändert wurde, was zu Konflikten und gemischten Emotionen führt. Während einige den Wolf als ökologisch wertvoll ansehen, sorgen sich Weidetierhalter um ihre Tiere. Auch das sogenannte „Rotkäppchen-Syndrom“ wurde thematisiert, da der Wolf in Märchen oft als Bösewicht dargestellt wird.

Die Ausstellung und der Vortrag versuchten, dieses Bild zu korrigieren, indem sie den Kindern die faszinierenden Eigenschaften des Wolfs näherbrachten und auf die Herausforderungen eingingen, die seine Rückkehr mit sich bringt. Besonders spannend war für die Kinder, dass sie Aufnahmen von Wölfen sehen und Wolfsgeräusche hören konnten, die auf bestimmte Verhaltensweisen wie Jagd oder Kommunikation hinwiesen. Sie erfuhren auch viel über die Körpersprache der Wölfe, beispielsweise wann ein Wolf friedlich oder angriffslustig ist, was durch eindrucksvolle Bilder verdeutlicht wurde.

Ein Höhepunkt der Führung war ein ausgestopfter Wolf, der den Kindern einen realistischen Eindruck vom Aussehen des Raubtiers vermittelte. Eine Schülerin erzählte: „Wir wurden empfangen und gingen gleich zu dem Raum, wo der Wolf war. Es gab da ein Ausstellungsstück. Es war echt, aber ausgestopft und sehr schön.“ Ein anderer Schüler ergänzte: „Besonders gut hat mir der ausgestopfte Wolf gefallen. Jetzt weiß ich, wie ein Wolf aussieht.“

Die Vortragende erläuterte auch die beeindruckenden Fähigkeiten des Wolfs. Die Kinder lernten viele erstaunliche Fakten über den Wolf, wie seine außergewöhnlichen Sinne. Der Wolf kann bis zu 3 Kilometer oder mehr riechen und über 5 Kilometer weit hören. Eine Schülerin erinnerte sich an die Nahrung des Wolfs: „Der Wolf frisst Hasen, Vögel, Schafe, Wildschweine, Rehe und Hirsche.“ Zudem hatten die Kinder die Möglichkeit, einen echten Wolfspelz zu berühren, was für viele ein besonderes Erlebnis war.

Die interaktiven Stationen, bei denen die Kinder aktiv mitmachen konnten, weckten zusätzliches Interesse. Die Vortragende nahm sich viel Zeit, um die zahlreichen Fragen zu beantworten und zeigte auf, wie wichtig es ist, den Wolf und seine Rolle im Ökosystem zu verstehen. Besonders beeindruckend war die Erklärung, dass Wölfe normalerweise Angst vor Menschen haben und in der Regel die Flucht ergreifen. Früher gab es vereinzelt Wölfe mit Tollwut, doch diese Gefahr besteht heute nicht mehr. Sollte ein Wolf dennoch nicht fliehen, lernten die Kinder, sich groß zu machen und laut zu schreien.

Am Ende des Tages waren sich alle Schüler einig: Der Besuch im Klaushäusl war eine lehrreiche und spannende Erfahrung, die ihnen nicht nur viel Wissen über den Wolf vermittelt hat, sondern auch die Angst vor diesem faszinierenden Tier nahm. Eine Schülerin fasste ihre Eindrücke so zusammen: „Ich fand die Ausstellung lehrreich und schön. Es wurde alles sehr gut und ausführlich erklärt. Alle meine Fragen wurden beantwortet, nun weiß ich mehr über das wundervolle Tier und seine Gewohnheiten.“

Die Führung im Klaushäusl bot den Kindern eine wertvolle Gelegenheit, die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland und seine ökologische Bedeutung besser zu verstehen. Der Tag zeigte, dass der Wolf zwar viele Emotionen weckt, aber auch ein faszinierendes Tier ist, das seinen Platz in der Natur verdient.

Dr. Ramon Gutierrez, Klassleiter 6. Klasse